Probleme mit Dynamic Power Limiter in Kombination Growatt Noah 2000 und Hoymiles HMS-1600-4T

[tappas197112]

Hallo zusammen,

leider kommte es nach einiger Zeit wiederholt vor, dass der DPL den Hoymiles ausschaltet (124) und nicht mehr einspeist. Nach kurzer Zeit "fängt" er sich aber wieder, bleibt aber eine Zeit lang instabil.

Aus den Logs kann ich herauslesen, dass wohl die Batteriespannung der Auslöser ist.

19:57:38.007 > [DPL] battery voltage 2.00 V, load-corrected voltage 2.75 V @ 753 W, factor 0.00100 1/A
19:57:38.056 > [DPL] battery discharge restricted, start 16.00 V or 10 %, stop 16.00 V or 0 %
19:57:38.103 > [DPL] start NOT reached, stop reached, solar-passthrough disabled, use at night disabled and dormant

Full_Log_DPL.txt

Mir ist aber nicht klar, wie dieser Spannungs-Wert zu Stande kommt - die Growatt sind auf die maximale Leistungsabgabe von 800W eingestellt...

Einen Defekt der Noahs schließe ich aus, da diese ohne DPL mit starrer Leistungsabgabe oder im "Smarten Eigenverbrauchsmodus" problemlos ihren Dienst verrichten.

Wo könnte ich ansetzen?

[AndreasBoehm]

Bitte ändere die Stromquelle in den DPL Einstellungen zu „Smart Buffer“, dann ist die Spannung nicht mehr relevant.

Dann musst du aber vorerst diese Test Version nutzen:
#1665 (comment)

Bitte beachte die Spannung dann aber weiter, wenn die wirklich soweit runtergeht ist irgendwas defekt. WR, Smart Buffer oder die Verkabelung.

[tappas197112]

Danke für die Unterstützung, Andreas!

Bei der Testversion sind zwei .bin-Dateien enthalten. Ich habe jetzt die Version "opendtu-onbattery-generic_esp32s3_usb.bin" (ohne "factory") geladen - das passt, oder?

Zudem habe ich auf "Smart Buffer" umgestellt. Anbei noch Infos zum WR:

[AndreasBoehm]

Das passt, so 👍

[tappas197112]

Anbei ein Update nach 3 Tagen Testversion:

• Seit Einspielen der Testversion habe ich einen um 15 dBm schlechteren RSSI (ohne die DTU oder die Antenne auch nur anzufassen); vorher hatte ich ca. -48, jetzt ca. -62dBm.
• Das eingestellte Updateintervall der DTU (6 Sekunden) wird nicht mehr eingehalten; eine Aktualisierung erfolgt erst zwischen 16 bis ca. 25 Sekunden.

Das Hauptproblem ist aber, dass die Spannungseinbrüche nach wie vor vorhanden sind mit dem einzigen Unterschied, dass der WR nicht mehr ausschaltet. Hierzu habe ich mal die Spannungen an den vier Eingängen des HMS-1600-4T gemessen; an allen Eingängen bricht die Spannung zyklisch zusammen...

Einen Defekt der beiden Growatt-Türme (jeweils 2 Noah 2000 gestapelt) schließe ich definitiv aus, denn wenn ich die Growatt-eigene Nulleinspeisung via Shelly oder die starre Leistungsabgabe verwende, tritt dieses Verhalten überhaupt nicht auf. Es muss also irgendetwas mit der Open DTU Regelung zu tun haben. Könnte die HMS-Firmware damit zusammenhängen?

Leider habe ich vergessen, ein Log mitzuschneiden, kann das aber die nächsten Tage (wenn sonnig) nachholen.

[AndreasBoehm]

Ich bin fest davon überzeugt das eines deiner Geräte oder die Verkablung defekt ist. Wir können dir nicht weiterhelfen. Versuche die Verkablung zu prüfen/tauschen und dann die Geräte. Viel Erfolg.

[heilemannsascha]

Und ist hier was bei rausgekommen @tappas197112 ?

[tappas197112]

Anbei ein umfassendes Update zu meinem Problem. Gleich vorweg: ich konnte es (temporär) lösen, aber der Weg dorthin war "steinig"...

Obwohl ich von Anfang an nicht an einen Defekt geglaubt habe, bin ich dem Rat von AndreasBoehm gefolgt, und habe alle Komponenten ausgetauscht bzw. gewechselt.

Zuerst die komplette Verkabelung, dann den Wechselrichter und schlussendlich habe ich die vier Growatt Noah 2000, die in zwei Stapeln a 2 Geräte laufen, durchgetauscht (Anmerkung: an einem Growatt Noah-Stapel speist immer nur der obere Noah ein - deshalb der Tausch). Das alles hat nichts gebracht.

Dann bin ich an die Firmware gegangen - bei mir war die Version 1.1.12 mit Power Distribution Logik aktiv. Also die Hoymiles DTU-WLite-S rausgekramt und ein Downgrade auf 1.0.27 (ohne PDL) machen lassen. Auch hier gab es keine nennenswerte Verbesserung. Den zweiten (Ersatz-) HMS-1600-4T habe ich auf 2.0.4 updaten lassen, der das Verhalten nochmals deutlich verschlimmert hat.

Aus meiner Verzweiflung heraus habe ich mir noch einen HMS-2000-4T geholt (FW 1.0.27), bei dem das Verhalten identisch zum HMS-1600-4T mit 1.0.27 war.

Da Aufgeben für mich keine Option ist, habe ich mich nochmals intensiv mit allen Parametern beschäftigt, die man in der Growatt-App einstellen kann. Dort bin ich schlussendlich fündig geworden. Es ist die Einstellung des Wechselrichters, die mich zum Erfolg geführt hat. In der Growatt-App kann man jede Menge vordefinierte Wechselrichter einstellen; welche Auswirkungen das auf den DC-Ausgang hat, ist leider nirgendwo dokumentiert - zumindest habe ich bis heute nichts dazu finden können.

Wenn ich dort vom Hoymiles HMS-1600-4T auf "Growatt Neo 1600M-X2" oder 2000M-X2 umstelle, ist mein Problem instant gelöst. Es gibt keinerlei Zusammenbruch der Spannung bzw. der Leistung mehr. Zudem ist die Regelung des Wechselrichters bei weitem nicht so träge wie mit der Einstellung des Hoymiles.

Gemäß meinem Monitoring erfolgt die Ausgabe mit einer um 6V höheren Spannung (jetzt bei ca. 45 Volt aufwärts anstatt 39V).

UPDATE: Das Ganze lief bis vor einer Woche über mehrere Wochen hinweg stabil, bis die Growatt Noah automatisch (ohne mein Zutun) auf die Firmware Version 10.09.05.4013 upgedatet wurden. Danach war die Einspeisung extrem instabil und hat ständig "geflackert", also Einspeisung - 5 Sekunden später Zusammenbruch der Spannung - Einspeisung - ...

Nach erneutem Umstellen auf den Wechselrichter Typ "Hoymiles HMS-1600-4T" läuft es jetzt wieder einigermaßen stabil, mit gelegentlichen Einbrüchen und WR-Neustarts.

Fazit: Die Auswahl des Wechselrichters scheint erheblichen Einfluss auf die Wirkungsweise der Hoymiles MPPT zu haben, wobei es seitens Growatt leider keine Dokumentation zu geben scheint...

Ich gehe zudem stark davon aus, dass das Verhalten mit diesem und evtl. jenem Thema zu tun hat. Zumindest ist das Verhalten sehr ähnlich.

[Hannes58]

@tappas197112
Sorry wenn ich hier mitmische. Ich habe ähnliches vor und brauche mal kurz Unterstützung beim Planen.
Ich habe (noch) nur einen Noah2000 an einem separaten HM-600 laufen. So wie ich dein Setup hier verstehe hast du den Noah für die Zeit abends auf feste Leistung von z.B. 600W gestellt. Du verwendest dann die DPL der OpenDTU um den WR der am Noah angeschlossen ist, zu regeln ?
Kannst du das bestätigen ?

[tappas197112]

Korrekt, bei mir ist sind die beiden Noah-Stapel so eingestellt, dass sie maximale Leistung abgeben. Geregelt wird über den DPL der OpenDTU On Battery.

[Hannes58]

@tappas197112
Danke, ich habe mich an deinen Einstellungen oben orientiert und zu meinem Setup passende Werte eingegeben. Jetzt regelt der bei mir dritte WR sehr schön die Leistung. super !

[Hannes58]

Ich brauche einmal Eure Hilfe bei folgendem Problem:
Drei HM600, Nr1 und Nr2 haben keine Batterie zugeordnet, Nr3 ist für den Noah 2000 zuständig.
Die Regelung mit der Nr3 funktioniert übrigens hervorragend.

Aber:
Meine Brauchwasserpumpe BWP ist so eingestellt - ich hatte bisher keine OPenDTU-OnBattery - dass immer dann, wenn bestimmte Einspeisungswerte überschritten und eine bestimmte Speichertemperatur unterschritten wird, ein Shelly Signal vom Homeassistant gesetzt wird, dass die BWP losläuft.
Da ja nicht immer herrlicher Sonnenschein herrscht musste ich das machen um die BWP möglichst mit Sonnenstrom zu beheizen.
Die BWP hat eine Mindesttemperatur von 47°, das reicht uns allemal zum Tagesgebrauch aus und kann bis 62° hochlaufen, abhängig vom Signal.
Beispiele:
BWP Temperatur unter 48° UND Einspeisung > 200 W dann wird das Signal gesetzt.
BWP Temperatur unter 49° UND Einspeisung > 300 W dto.
...
BWP Temperatur unter 55° UND Einspeisung > 500 W dto.
Einspeisung > 600W wird das Signal ohne Prüfung gesetzt da die Pumpe nur bis 62 Grad hochläuft.

Die BWP hat einen Eigenverbrauch von ca. 450 - 520 W
Sinkt die Einspeisung im Betrieb unter 0 wird das Signal weggenommen und die BWP stoppt nach ca. 2 Minuten selbsttätig.
Somit habe ich bisher (mit der "einfachen" OpenDTU) die meiste PV Energie in die Wasserbereitung geleitet und den Rest verschenkt oder die Haushaltsgeräte gezielt eingesetzt.

Frage:
Wenn ich die beiden NICHT Batterie HM600 mit in das Powermanagement der OpenDTU-OnBattery einbeziehe schaffe ich es nie, mehr als 600W einzuspeisen da die HM immer heruntergegelt werden. Ich brauche das aber kurzzeitig um die Trigger zu setzen.
Kann man diese Anforderung überhaupt umsetzen oder müsste ich eine zusätzliche OpenDTO-OnBattery für die verbleibenden HM600 einsetzen ?

[AndreasBoehm]

Wenn du mit Überschuss die BWP betreiben willst musst du als Target im DPL entsprechend -300 setzen, das saugt dir dann den Akku leer. Ich würd die Solar WR nicht mit dem DPL regeln sondern stumpf auf 100% laufen lassen.

[Marc9485]

So hab ichs auch. WR1 und WR2 einfach auf 100% gelassen und WR3 mit den Batterien regelt der DPL. In Home Assistant halt noch drin sobald WR3 Produziert wird alles was mit Überschuss versorgt wird abgeschaltet.

[Hannes58]

Danke euch. Mein "Balkonkraftwerk" ist nicht per Steckdose angeschlossen sondern hat eine separate feste Zuleitung zur Unterverteilung, da sind Spitzen Einspeisungen von manchmal 1kW nicht ganz so tragisch, man gibt ja gerne :-)